Heiß war’s, brutal heiß. 32 Grad zeigte das Thermometer. Doch die 26 Tennis-Damen, die um acht Plätze im Hauptfeld des 68. Internationalen Sixtus-Turniers (Freitag ab 11 Uhr) kämpften, erwiesen sich als hitzefest. Denn die zwei Quali-Runden, die die jungen Damen zu bestreiten hatten, waren bei diesen Temperaturen in der Tat kein Zuckerschlecken. Heiße Kämpfe über zweieinhalb Stunden nötigten den Zuschauern jede Menge Respekt ab.
Es ging jedenfalls ganz schön zur Sache auf den Plätzen des TC Schliersee, die sich – dank der tatkräftigen Unterstützung von Wolfi Schauer - in einem hervorragenden Zustand befinden. Und eine Spielerin aus dem Landkreis überraschte in der ersten Quali-Runde ganz besonders: Andrea Göttfried (29, siehe Foto) aus Miesbach. Denn sie schlug die weit höher eingeschätzte Berlinerin Lina Brandt (Nummer 395 in Deutschland) mit 6:4, 7:6. Zweifellos der größte Erfolg in der Tennis-Laufbahn für Andrea, die seit fast zehn Jahren in Schliersee teilnimmt. Freilich, den Sprung ins Hauptfeld schaffte auch die Miesbacherin nicht, denn in der entscheidenden Quali-Runde war Kimberly Lutz (Iphitos München) beim 6:4, 6:1 ein bisserl stärker.
Die übrigen Spielerinnen aus dem Landkreis waren ebenfalls nicht besonders glücklich. Wobei die 19-jährige Lena Schöpfer aus Hausham beim 7:6, 3:6, 1:6 gegen Saracio Sofia (Au) durchaus nicht chancenlos war und gute Ansätze aufzeigte. Glatt in zwei Sätzen mussten sich dagegen Franziska Deyerling (Dürnbach) und Isabelle Schmidt (Miesbach) geschlagen geben.
Fest für das Hauptfeld gesetzt war Vroni Hinterseer, die Turniersiegerin von 2004 bekam nämlich eine Wildcard. Die Schlierseerin, die für Iphitos München spielt, ist mit 38 Jahren auch die älteste Teilnehmerin im Feld. Die jüngsten Spielerinnen beim diesjährigen Sixtus-Cup sind Alia Lex (Zwiesel, startet für Regensburg), Jana Vanik (Münchner SC) und Alyssa Richter (Taufkirchen) mit gerade mal 16 Jahren.
Der Schock traf die Schlierseer Veranstalter dann am frühen Abend. Denn Sebastian Prechtel aus Starnberg sagte wegen einer Schulterverletzung ab. Der bayerische Meister wäre beim Sixtus-Cup an Nummer zwei gesetzt gewesen. Und auch Moritz Dettinger – an Sechs gesetzt – kommt ebenfalls nicht nach Schliersee. Noch trauriger für den Veranstalter aber die Tatsache, dass die Rumänin Simion Oana Georgeta, die für die Nummer eins vorgesehen war, absagte. Sie erreichte beim weit höher dotierten Turnier in Horb das Viertelfinale. Auch das bayerische Supertalent Laura Isabel Putz (15) hat sich abgemeldet, sie spielt in Aschheim lieber um Punkte für die Jugend-Weltrangliste. Da war die Stimmung im Veranstaltungslager endgültig in den Keller gefallen…
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